Der Friedensgedanke des Augustinus und die Ziele des Islamischen Staates – Sonderpreis beim Certamen Carolinum

Die Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des KKG hat Cordula Schardt, Schülerin des St. Hildegardis-Gymnasium in Duisburg, mit ihrem Preis für einen besonderen Aufsatz im Rahmen des Landeschülerwettbewerbs Alte Sprachen NRW „Certamen Carolinum“ ausgezeichnet.

Dass dieser Preis kein Wettbewerb um das Auswendiglernen einer vermeintlich toten Sprache ist, hat sich wohl mittlerweile herumgesprochen. Doch welche aktuellen Bezüge die Schülerinnen und Schüler beim Interpretieren dieser antiken Texte herstellen, ist immer wieder beeindruckend und unterstreicht die Wichtigkeit solcher Förderpreise. Cordula Schardt hat sich mit dem Werk „De civitate Dei“ des heiligen Augustinus aus dem 5. Jahrhundert beschäftigt, hier speziell mit seinem Friedensgedanken.

Neben der sprachlichen und stilistischen Analyse stand für sie dabei der Gedanke im Vordergrund, ob immer und generell der Frieden das Ziel des Krieges ist, so wie es Augustinus in seinem Werk ausführt (nemo est qui pacem habere nolit). Eine sicherlich auch damals schon gewagte These. Augustinus unterscheidet jedoch zwischen einem himmlischen und einem irdischen Frieden. Letzterer sei geprägt durch superbia und amor sui, also Hochmut und Selbstliebe und sei damit ein falscher Friede, aber dennoch ein Friede.

Um dies auch aus heutiger Sicht begreifbar zu machen, hat Cordula Schardt sich mit dem sogenannten Islamischen Staat und den Beweggründen seiner Anhänger beschäftigt.  Sie kommt zu dem sicherlich diskussionsanregenden Schluss, dass auch der IS letztendlich den Frieden anstrebt und Augustinus‘ These auch heute noch aktuell ist. Den ganzen Aufsatz und damit auch die Herleitung zu diesem Schluss haben wir mit Genehmigung der Schülerin hier veröffentlicht.

Wir gratulieren herzlich zu dem Erfolg!