Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums, Aachen

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Marie-Thérèse Eble gewinnt Hauptpreis beim Landeswettbewerb Alte Sprachen NRW

Marie-Thérèse Eble, Schülerin der Q2 des Kaiser-Karls-Gymnasiums, hat einen der drei Hauptpreise des Certamen Carolinum, deszum 28. Mal ausgerichteten Landesschülerwettbewerbs in den Alten Sprachen für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF bis Q2 der nordrhein-westfälischen Gymnasien und Gesamtschulen, gewonnen. Am Samstag, 17.11.12, erhielt sie im Rahmen der Preisverleihungsfeier in der Aula Carolina den Preis der Studienstiftung des deutschen Volkes. Durch ihre hervorragenden Leistungen in den drei Wettbewerbsrunden hat sie die 20köpfgige Jury so überzeugt, dass sie in die Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen worden ist. Den Preis überreichte ihr Frau Dr. Harbach, die als Vertreterin der Studienstiftung an der Endrunde teilgenommen hat.

In der ersten Runde des Wettbewerbs hatte die Schülerin in einer Facharbeit das Schicksal von Icarus und Phaeton, zwei herausragenden Gestalten aus Ovids Metamorphosen, verglichen. Die vorgegebene Themenstellung lautete:  „Jugendlicher Leichtsinn -Interpretieren Sie die Erzählung von Daedalus und Icarus (Ov. met. 8,183-235) und vergleichen Sie das Schicksal des Icarus mit dem des Phaethon (Ov. met. 1,747-2,400)!“. Eine Textpassage aus Ciceros Werk  „De officiis“ (III, 58), in dem es um ein Kaufgeschäft zwischen dem syrakusanischen Bankier Pythius und dem reichen Ritter C. Canius geht, hatte Marie-Thérèse Eble in der zweiten Runde in der Lateinklausur zu übersetzen. In beiden Wettbewerbsrunden setzte sie sich so überzeugend durch, dass sie zu den 13 besten Schülerinnen und Schülern aus NRW gehörte, die zur Endrunde des Certamen Carolinum nach Aachen eingeladen wurden.

In der Endrunde galt es für die junge Frau, einer 20köpfigen Jury aus Hochschulvertretern und Fachlehrern der Alten Sprachen einen Kurzvortrag zu einem selbstgewählten Thema, das von einer lateinischen oder griechischen Textstelle ausgeht, zu präsentieren und in einem anschließenden Colloquium der großen Runde aus Fachleuten Rede und Antwort zu stehen. Marie-Thérèse Eble hatte als Thema „Die Entwicklung der Erziehung in römischer Antike und Moderne – ein Werteverfall?“ gewählt. Als Grundlage diente ihr eine Textpassage aus dem Dialogus de oratoribus (28,4-29,2) des römischen Historikers Tacitus. Die Qualität ihres Vortrags und ihrer anschließenden Beiträge auf Fragen einzelner Jurymitglieder überzeugten die Juroren so sehr, dass sie Marie-Thérèse Eble mit einem der drei Hauptpreise des Wettbewerbs, dem Preis der Studienstiftung des deutschen Volkes, auszeichneten. Wer den Kurzvortrag von Marie-Thérèse Eble einmal lesen möchte, findet ihn unter http://certamencarolinum.de/dokus/vortragmarieeble.pdf

Die ganze Schulgemeinde des Kaiser-Karls-Gymmnasiums gratuliert der verdienten Preisträgerin zu ihrer herausragenden Leistung und freut sich mit ihr über die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes! Sie hat unsere Schule glänzend vertreten!

J. Bertram

Historische Portalsteine zurückgekehrt

Aus den Aachener Nachrichten vom 02.10.2012

Von Heiner Hautermans

Aachen. Es hat Jahre gedauert, aber nun ist es vollbracht: Portalsteine aus dem 17. Jahrhundert haben eine neue Heimat auf dem frisch renovierten Unterstufenschulhof des Kaiser-Karls-Gymnasiums am Augustinerbach gefunden.

 

Foto: Leah Hautermans

In einer kleinen Feierstunde wurden sie jetzt vom Vorsitzenden der Ehemaligenvereinigung des KKG, Marco Sievert, übergeben. Die Geschichte der Steine hängt eng mit der der Jesuiten in Aachen zusammen.

Die Ordensleute, die sich vor allem um die Bildung bekümmerten, hatten im Jahre 1601 ein Kolleg gegründet, auf das sich das KKG als ältestes Aachener Gymnasium als Vorgängerschule beruft. Ein 6,80 Meter langer Schriftzug aus dem Jahre 1615, in dem die Schüler zu Eifer und Fleiß aufgefordert werden, sowie ein Teil des Eingangsportals wurden auf oder in eine Stützmauer des Schulhofs eingearbeitet. Die Steine waren 1962 eingelagert worden, als das Gebäude an der Jesuitenstraße abgerissen wurde, hatten auch den Zweiten Weltkrieg überstanden, waren danach aber verschwunden.

Entdeckt wurden sie schließlich wieder im Jahre 2006 in Walheim-Sief, als die Historikerin Ingeborg Schild Nachforschungen über 400 Jahre Jesuiten in Aachen anstellte. Seitdem war der Schriftzug bei einem Steinmetz deponiert. Die Vereinigung der Ehemaligen erwarb sie und entwickelte mehrere Ideen, das historische Erbgut in das KKG zu integrieren. Sie stellten sich jedoch allesamt als zu teuer oder nicht realisierbar heraus, bis sich die Chance ergab, die Steine beim Umbau des «Quadrums» einzugliedern – auf Kosten der Stadt.

Die Ehemaligenvereinigung, die schon Spenden für das Projekt gesammelt hatte, fasste dann den Plan, eine Informationstafel zu finanzieren, die die Geschichte der Steine erzählt.

Der Bildhauer Thomas Torkler habe den Bückenschlag zwischen den historischen Steinen und dem pädagogischen Anspruch geschafft, lobte Vorsitzender Marco Sievert. «Die Bronzetafel ist ein Kunstwerk für sich und ergänzt den historischen Fund um Information und emotionale Begreifbarkeit.»

Der Bildhauer hat nämlich ein filigranes Relief geschaffen, in dem er die Kirche St. Michael als ehemaligen Nachbarn und Fixpunkt zeigt und spielende und miteinander redende Jungen und Mädchen vor dem Schuleingang. «Schüler waren vor 400 Jahren auch nicht viel anders als heute.» Die Aufgabe sei für ihn eine große Herausforderung gewesen. «Man muss zeigen, was Geschichte ist. Zahlen gehen da rein und da wieder raus», sagte Torkler weiter. «Ich hoffe, dass die Tafel den Schülern Spaß macht.»

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